Die Erbschaft

Das kleine Haus war alt und hatte seine besten Jahre bereits hinter sich. Es stand am Waldrand, der schmale Feldweg, der auf den letzten hundert Metern noch nicht einmal asphaltiert war, endete hier und mündete in einen Trampelpfad, der sich im Wald verlor. Die Außenmauern waren weiß getüncht, die Rosenstöcke, die sich daran emporrankten, leuchteten im Sonnenlicht und verströmten an heißen Sommertagen einen fast betörenden Duft. Die Bank neben der Haustür fehlte ebenso wenig wie der üppig blühende Bauerngarten.

Luise kannte dieses Idyll schon ihr ganzes Leben. Als Kind hatte sie ihre Tante Sofia oft zusammen mit den Eltern besucht, später, als Jugendliche und Erwachsene, war sie allein gekommen. Sie hatte ihre Tante geliebt, und ihr Tod hatte sie fast aus der Bahn geworfen. Dass sie dieses Haus eines Tages erben würde, hatte sie immer gewusst – Sofia hatte offen mit ihr darüber gesprochen, wie über alles andere auch –, aber um nichts in der Welt hätte sie sich träumen lassen, dass sie bereits mit siebenundzwanzig Jahren in diesen Genuss kommen würde. Genuss? Kaum ein Wort war unangemessener, um so mehr, wenn sie die Art von Sofias Tod in Betracht zog. Sie war im Wald von einem Unbekannten niedergeschlagen worden, nur wenige hundert Meter von ihrem Haus entfernt. Einsam war sie, erst sechsundvierzig Jahre alt, auf dem feuchten Waldboden verblutet. Luise war noch lange nicht über diesen Verlust hinweg, und erst jetzt, mehrere Monate nach Sofias Tod, war sie in der Lage, hierher zu kommen. Sie liebte dieses Haus, aber sie konnte es nicht betrachten, ohne an ihre Tante zu denken oder daran, dass sie zwei Tage lang tot im Wald gelegen hatte, ehe man sie fand. Sie war fast entschlossen, dem Vorschlag des Notars zuzustimmen und es zu verkaufen, zumal es bereits einen Interessenten gab. Doch vorher wollte sie es sich noch ein letztes Mal ansehen.

Im Inneren des Hauses roch es muffig und nach abgestandener Luft. Eine Frau aus dem nahen Dorf kam einmal in der Woche vorbei und sah nach dem Rechten, doch sie hatte nicht verhindern können, dass die Ungemütlichkeit des Unbewohntseins Einzug in dem Haus gehalten hatte. Auf den Fensterbänken standen kränkelnde Pflanzen, eine feine Staubschicht überzog den alten Kachelofen, die Möbel, die Bücher und die Fotografien an den Wänden. Luise betrachtete die Bilder, wie schon so viele Male. Sie zeigten sie selbst und ihre Mutter, ihre Tante und die Großmutter, an die sie sich kaum erinnern konnte. Sie wandte den Blick ab und schlenderte durch die Räume. Der Grundriss des Hauses war perfekt, die Zimmer hatten angenehme Proportionen und liebevoll gepflegte Holzfußböden. Vom großen Wohnzimmer, dessen zweiflüglige Terrassentür direkt in den Garten führte, zweigte rechts die Küche ab. Ein Arbeits- und ein Wirtschaftsraum waren die einzigen weiteren Räume zu ebener Erde. Schmale Treppen führten in den Keller und in das obere Stockwerk des Hauses. Zwei Schlafzimmer und ein großzügiges Badezimmer waren hier untergebracht.

Sofias Zimmer hatte sie zu ihren Lebzeiten nur selten betreten. Sie zögerte einen Moment, ehe sie sich scheu in den Raum hinein tastete. Über dem Bett lag eine Tagesdecke aus dunkelblauem, schweren Samt, auf der weißen Kommode lagen in einer Schale Steine und Muscheln, die Sofia auf Spaziergängen eingesammelt hatte. Die Wände waren nur verputzt und weiß gestrichen, die Schwarz-Weiß-Bilder, die Sofia im Garten und im Wald selbst aufgenommen hatte, strahlten einen Frieden aus, der Luises pochendes Herz beruhigte. Unvermittelt fühlte sie sich Sofia sehr nahe, und allein der Gedan­ke, das Haus zu verkaufen, erschien ihr wie Verrat.

Sie setzte sich auf das Bett und weinte. Die Zeit der Trauer war für sie noch lange nicht vorüber, aber vielleicht würde sie hier in diesem Haus Trost finden und langsam von Sofia Abschied nehmen können.

Vier Wochen später zog sie ein. Sie hatte wenig Geld, aber sie würde keine Miete zahlen müssen, und für ihre Arbeit als Schriftstellerin musste sie auch nicht jeden Tag den weiten Weg in die Stadt zurücklegen. Möbel hatte sie kaum, da sie nur eine kleine Wohnung gehabt hatte, und bis auf einen kleinen Beistelltisch und einen bequemen Lesesessel gab sie alles in den Sperrmüll.

Sofias Zimmer ließ sie zunächst, wie es war, und bezog das zweite Schlafzimmer, das bisher als Gästezimmer gedient und in dem sie schon oft geschlafen hatte. Ihren Computer baute sie im Arbeitszimmer im Erdgeschoss auf. Sie hängte ein paar Bilder auf, stellte ihren Sessel ins Wohnzimmer und ihre Bücher ins Regal neben Sofias Bücher.

In der ersten Zeit kam sie sich wie ein Eindringling vor. Die vertrauten Gegenstände, die sie bei ihren Besuchen unzählige Male in den Händen gehalten hatte, schienen ihr mit Argwohn zu begegnen, als spürten sie, dass sie nicht die rechtmäßige Besitzerin war. Jede Tasse, die Luise in die Hand nahm, jede Gabel und jedes Buch waren immer noch Sofias Tasse, Gabel oder Buch. Die Dinge schienen nicht ihr zu gehören, sondern ihr nur widerwillig zu gestatten, sich von ihr benutzen zu lassen. Erst allmählich gewöhnten sie sich aneinander, mit sanften Berührungen und leiser Stimme warb Luise um das Haus. Sie erzählte ihm von Sofia und dass sie fort war, aber dass sie sich ebenso gewissenhaft um alles kümmern würde, wie ihre Tante es getan hatte. Luise verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie sich mit einem Haus unterhielt, es war die natürlichste Sache der Welt, als würde sie mit einem Kind sprechen. Und sie spürte, wie das Haus sie allmählich akzeptierte und willkommen hieß. Wenn sie abends im Bett lag und den leisen Geräuschen lauschte, fühlte sie sich getröstet und geborgen.

Trotzdem begann sie nach einiger Zeit, die Gesellschaft eines anderen Menschen, Sofias Gesellschaft, zu vermissen. Sie erinnerte sich an die Gespräche, die sie an den langen Sommerabenden auf der Terrasse geführt hatten, an die gemeinsamen Spaziergänge. Seit sie hier wohnte, hatte sie noch niemand besucht, und fremde Menschen verirrten sich selten auf den Feldweg vor ihrem Haus. Einmal hatte ein Mann am Gartenzaun gestanden, als sie gerade dabei gewesen war, einige Möbel zum Lüften hinaus zu stellen.

“Ziehen Sie aus?” hatte er neugierig gefragt, nachdem er das Haus bewundernd betrachtet hatte.

Luise hatte ihn nur kurz angeschaut und dann unwillig den Kopf geschüttelt. Sie hatte keine Lust gehabt, sich zu unterhalten und bald war der dunkle Haarschopf auf dem Waldpfad verschwunden.

Anfang Oktober hatte sie Geburtstag, und Luise beschloss, ein paar gute Freunde einzuladen. Das Wetter meinte es gut mit ihnen, so dass sie den Tisch auf der Terrasse decken konnten. Im Garten blühten noch die Ringelblumen, und die Bienen flogen summend von Blüte zu Blüte, als scherten sie sich nicht darum, dass die Nächte bereits empfindlich kühl waren.

Ihre Freunde, die allesamt zum ersten Mal hier waren, lobten das Haus und den Garten, mehr als einmal meinte sie auch, Neid in den Blicken und Worten zu erkennen, und das bekümmerte sie, erinnerte es sie doch daran, welchen Preis sie für dieses Idyll gezahlt hatte, sie und vor allem Sofia. Als jemand vorschlug, im Wald spazieren zu gehen, waren alle begeistert. Die Ersten sprangen bereits auf, doch Luise hatte das Gefühl, ihre Kehle sei plötzlich wie zugeschnürt. Seit sie hier wohnte, war sie noch nie im Wald gewesen, obwohl sie ihn gut kannte und ihn schon als Kind stundenlang allein durchstreift hatte. Aber in diesem Wald war Sofia gestorben, und das Rauschen der Bäume, das Knacken des Unterholzes hatte seitdem etwas Bedrohliches bekommen, das ihr einen kalten Schauder über den Rücken jagte.

Doch heute schien hell die Sonne, und sie würde nicht allein sein. Luise fasste sich ein Herz und stand auf. Sobald sie im Wald waren, umfing sie das sanfte Licht und der vertraute Geruch nach schwerer Erde und Pilzen. Das Moos leuchtete so hell, dass es fast unnatürlich wirkte, und die ersten herbstlich verfärbten Blätter darauf sahen aus wie buntes Konfetti. Das anfängliche Lachen ihrer Freunde wurde leiser, je weiter sie in den Wald hineingingen, und natürlich blieb es nicht aus, dass irgendwann jemand nach Sofia fragte.

Nein, erklärte Luise, man habe den Täter noch nicht gefunden. Weiter dort drüben, auf einer kleinen Lichtung, habe man ihre Leiche gefunden, und weil sie weder Papiere noch Geld dabei gehabt hatte, gehe die Polizei von einem Raubmord aus. Luise jedoch wusste, dass Sofia, wenn sie in den Wald ging, nie Geld oder Wertsachen dabei gehabt hatte.

“Ich bewundere deinen Mut”, sagte eine Freundin auf dem Rückweg leise, als das Haus bereits in Sicht war. Die Sonne stand bereits so tief, dass ihre Strahlen von den Fenstern zurückgeworfen wurden und sie blendeten. “Wie hältst du es hier nur aus?”

“Das Haus beschützt mich”, sagte Luise.

Der Besuch der Freunde sollte nicht der letzte bleiben, also machte sie sich kurze Zeit später daran, Sofias Schlafzimmer auszuräumen, das sie bislang nicht angetastet hatte. Natürlich machte sie regelmäßig in dem Zimmer sauber und lüftete, und oft setzte sie sich still auf das Bett und dachte an Sofia. Manchmal weinte sie, doch nach und nach wurden diese Momente seltener, und ein Gefühl von Ungeduld drängte sich in ihre Trauer. Sofias Schlafzimmer war der schönste Raum im Haus, und es war an der Zeit, ihn aus seinem Dasein als Totenschrein zu erlösen. Sofia war tot, aber sie lebte.

Viel auszuräumen gab es nicht, da Luise vorhatte, die Möbel weiter zu benutzen – schließlich besaß sie keine anderen. Als sie den Kleiderschrank öffnete und Sofias Kleider durchsah, zögerte sie einen Moment, ehe sie einige Stücke anprobierte. Sie sah ihrer Tante sehr ähnlich, hatte die gleichen dunklen, dichten Haare und die kräftige, kleine Statur. Als sie sich mit einem von Sofias Kleidern im Spiegel erblickte, erschrak sie: Sie meinte, eine jüngere Ausgabe ihrer Tante vor sich zu sehen. Fasziniert starrte sie die vertraute Fremde an, hin und her gerissen zwischen dem Gefühl, etwas verloren Geglaubtes wiedergefunden haben, und einem kalten Schauder, weil sie einer Toten gegenüberzustehen meinte.

Sie beschloss, einige Kleider ihrer eigenen Garderobe hinzuzufügen, und verstaute die übrigen in Säcken, um sie in die Kleidersammlung zu geben. Kurz darauf bezog sie ihr neues Schlafzimmer. Das Gästezimmer beherbergte wieder Gäste, die ihr an den langen Winterabenden am warmen Ofen Gesellschaft leisteten. Auf der weißen Kommode in ihrem Schlafzimmer stand jetzt ein Bild von Sofia. Lächelnd wachte sie über Luises Schlaf.

Mehr als ein Jahr war seit Sofias Tod vergangen, doch der Mord an ihr war noch immer nicht aufgeklärt. Es war Frühling, und Luise arbeitete im Garten, als sie Schritte hörte, die sich auf dem Feldweg näherten. Ein Mann mit dunklen Haaren schlenderte den Weg entlang. Er war mittelgroß und seine sonnengebräunte Haut glänzte im hellen Licht. Er blieb am Zaun stehen und betrachtete das Haus, das sich im Sonnenlicht von seiner besten Seite zeigte.

“Guten Tag,” sagte er freundlich nickend, als Luise sich aufrichtete. “Wunderbares Wetter, um im Garten zu arbeiten, nicht wahr?”

“Ja.” Sie wollte sich schon wieder abwenden, spürte jedoch, dass der Mann sie neugierig musterte. Sie trug eine von Sofias alten Hosen, die Haare hatte sie mit einem ihrer Tücher gebändigt.

“Sie sehen der Frau, die früher hier gewohnt hat, sehr ähnlich. War sie ihre Mutter?”

“Nein, meine Tante. Sie ist seit über einem Jahr tot. Ich habe das Haus von ihr geerbt.”

Warum hatte sie das Gefühl, sich für ihre Anwesenheit in ihrem Garten rechtfertigen zu müssen? Vor­sichtig musterte sie den Fremden. Er war älter als sie, vielleicht Mitte bis Ende dreißig, und kam ihr vage bekannt vor, aber sie erinnerte sich nicht daran, ihn schon einmal gesehen zu haben.

“Kannten Sie meine Tante?”

“Kennen wäre zuviel gesagt. Ich ging öfter hier spazieren und unterhielt mich manchmal mit ihr, gerade so, wie ich es jetzt mit Ihnen tue.”

Darauf wusste Luise nichts zu erwidern. Er betrachtete das Haus, mit neidischen Blicken, wie ihr schien.

“Es ist ein sehr schönes Haus. Sie wollen es nicht zufällig verkaufen?”

Luise verneinte verblüfft, sie war sich nicht sicher, ob das Angebot ernst gemeint war.

“Schade. Wirklich schade.” Mit einem Nicken verabschiedete sich der Mann und verschwand im Wald.

Sie dachte nicht weiter über diese Begegnung nach. Die Arbeit im Garten und an ihrem neuen Roman nahmen sie gänzlich in Anspruch, so dass sie den Mann und seine seltsame Frage rasch vergaß. Die Bewegung an der frischen Luft tat ihr gut, und als die Tage länger wurden, ging sie manchmal in den Wald, dessen verlockendem Frühlingsduft sie nicht länger widerstehen konnte. Allmählich führten ihre Spaziergänge sie immer weiter in die Nähe der Stelle, an der Sofia gestorben war. Sie hatte die kleine Lichtung auf den Bildern in der Zeitung wiedererkannt, eine winzige Sonnenwiese am Bach, wo sie an heißen Sommertagen manchmal Seite an Seite mit Sofia die Füße ins Wasser hatte baumeln lassen.

Eines Tages war es schließlich so weit, und sie schlug den Weg ein, den Sofia zuletzt gegangen sein musste. Ihre Schritte verlangsamten sich, während sie nach längst vergangenen Spuren für das Verbrechen suchte. Doch die Bäume sahen aus wie immer, die Sonne beschien die kleine Lichtung, und der Bach plätscherte gurgelnd. Unwillkürlich rieb sie sich die Arme, als ein plötzlicher kühler Windhauch sie streifte. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum Sofia sterben musste. Sie glaubte nicht wie die Polizei an einen Raubmord, aber man hatte sich auch nicht an ihr vergangen. Und Feinde hatte ihre Tante nicht gehabt, da war Luise sich sicher.

Fröstelnd wandte sie sich ab. Ihr war kalt, und sie wollte nach Hause. Sie war erst wenige Schritte von der Lichtung entfernt, der Bach war noch deutlich zu hören, als ihr auf dem schmalen Pfad ein Mann entgegen kam. Sie erkannte in ihm den Spaziergänger, der vor einigen Wochen an ihrem Gartenzaun Halt gemacht hatte, um sich mit ihr zu unterhalten.

“Guten Tag,” sagte er freundlich und blieb stehen. “So ganz allein unterwegs? Wissen Sie nicht, wie gefährlich dieser Wald ist?”

Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück. “Gefährlich ist nicht der Wald, sondern die Menschen, und die gibt es überall.”

Der Mann lachte. “Da haben Sie recht.” Er musterte sie schweigend. “Sie wissen doch, dass ihre Tante hier an dieser Stelle erschlagen wurde?”

Sie machte einen weiteren Schritt zurück. Seine dunklen Haare glänzten im Sonnenlicht, und einen flüchtigen Moment lang dachte Luise, dass er schön sei, ehe seine Worte in ihr Bewusstsein sickerten.

“Woher wissen Sie das?” fragte sie, und ein unbestimmtes Gefühl, in Gefahr zu schweben, überwältigte sie. Sie öffnete den Mund, um zu schreien, doch der Mann hatte den Arm bereits erhoben. Den Stein in der Hand sah sie erst im letzten Moment.

Kurz nach Luises Tod hielt ihre Mutter ein Schreiben des Notars in den Händen. Ein unbekannter Kaufinteressent bot eine hohe Summe für das Haus, das sie von ihrer Tochter geerbt hatte. Eine erstaunlich hohe Summe, wenn man bedachte, dass in nächster Nähe zwei Frauen gewaltsam zu Tode gekommen waren. Die Mutter war froh, das Haus so schnell loszuwerden, unterzeichnete die notwendigen Papiere und beauftragte eine Firma damit, das Haus zu räumen.

Bereits wenige Wochen später sah man den neuen Eigentümer im Garten arbeiten. Der dunkle Haarschopf schimmerte im warmen Licht der Herbstsonne, und wann immer sein Blick auf das Haus fiel, lagen Stolz und Freude darin. Wenn Spaziergänger am Gartenzaun stehenblieben, hielt er hielt gerne mit der Arbeit inne, um sich ein wenig zu unterhalten. Kam die Sprache auf die beiden Frauen, die vor ihm in diesem Haus gewohnt hatten und beide auf so tragische Weise ums Leben gekommen waren, wurde seine Miene ernst. Furchtbar, sagte er, doch er habe keine der beiden Frauen gekannt.

Sein Glück als Hausbesitzer währte indes nicht lange. Gleich im ersten Winter geriet das Haus mitten in der Nacht in Brand, der alte Kachelofen, so stellte sich später heraus, war defekt gewesen – ein Wunder, dass nicht schon viel früher ein Unglück geschehen war. Rasend schnell breitete sich da Feuer aus, und der Mann, der schon immer von einem Haus wie diesem geträumt hatte, war in seinem Schlafzimmer im ersten Stock gefangen. Er schaffte es noch, das Fenster aufzureißen, doch dann erfassten ihn die Flammen, und seine Todesschreie verhallten ungehört im Wald.

Diese Geschichte ist auch im Kurzgeschichtenband “Haus und Tod” enthalten.